Vegane Bekleidung: Was bedeutet vegane Mode?

vegane Mode - Ananas mit Sonnenbrille

Unter dem Begriff vegan kann sich mittlerweile wohl jeder etwas vorstellen: Veganer essen keinerlei Produkte vom Tier, auch keine Eier, keine Milch oder Gelatine. Doch wer wirklich vegan leben möchte, beschränkt diesen Lebensstil nicht nur aufs Essen. Auch Wohnen und Mode kann vegan sein. Was vegane Mode genau bedeutet? Hier kommt die Erklärung!

Umstellen auf vegan – dies Materialien sind tabu!

Wie auch bei der Ernährung, basiert vegane Mode auf tierfreier Herstellung. Klar ist, die Lederschuhe bleiben im Laden. So auch die Strickjacke aus Schurwolle. Dass Pelz ein No-Go ist, muss eigentlich gar nicht extra erwähnt werden. Doch dann gibt es auch die weniger offensichtlichen Materialien, welche von Tieren gewonnen werden. So werden die Fasern des eleganten Seidenkleids aus dem Kokon der Raupen des Seidenspinners gewonnen, welche zu diesem modischen Zweck ihr Leben lassen müssen. Knöpfe aus Horn oder mit Bienenwachs gewachste Outdoorjacken sind ebenso unter veganen Gesichtspunkten nicht vertretbar.

Kunstfaser als Konsequenz?

Dem Laien fallen als Alternative zu tierischen Produkten lediglich Kunstfasern ein. Tatsächlich sind synthetische Fasern, wie Polyester, gern gewählte Materialien bei Veganern. Gerade wenn es sich um funktionale Outdoorkleidung handelt, ist diese den klassischen Materialien sogar häufig überlegen. Allerdings: Die Herstellung von Polyester verbraucht Erdöl. Dadurch ist das Produkt nicht mehr biologisch abbaubar.

Reiseratgeber

Receyclingpolyester als Alternative

Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit stehen beim veganen Lebensstil jedoch ganz oben. Besser ist hier Receyclingpolyester. Hierfür wird Kunststoff für die Herstellung des Kleidungsstücks wiederverwendet, nach Entsorgung wird der Stoff wiederum zu neuen Produkten verarbeitet.

Natürliche Fasern ohne tierische Bestandteile

Es gibt sie aber doch! Fasern, die natürlich, nachhaltig und umweltfreundlich sind. Liebhaber von Seide sollten sich einmal Kleider und Blusen aus Soja-Seide ansehen. Als Nebenprodukt bei der Herstellung von Tofu fällt Sojabohnenprotein an, aus dem ein glänzender, fließender Stoff gefertigt wird, der über sehr ähnliche Eigenschaften wie herkömmliche Seide verfügt.

Immer mehr setzen alternative Modehersteller auch auf Fasern, die aus Algen oder Bäumen, wie Eukalyptus, Bambus oder Buche gewonnen werden. Hanf ist ebenso nach wie vor ein geschätztes, da langlebiges und vielseitiges Naturmaterial. Auch Alternativen zu echtem Leder können sich sehen lassen. Sehr feiner Kork beispielsweise wird gerne für Taschen und andere Lederaccessoires verwendet. Neu ist Ananasleder: Gewonnen aus den Blättern der Südfrucht ist das Leder von normalem Leder kaum zu unterscheiden. Das Tolle daran: Seine charakteristische Knautschoptik passt toll zu legeren Taschen und Boots.

Nachhaltigkeit wählen!

Wer sich nicht nur vegan ernähren möchte, sondern den Lebensstil in alle Bereiche übertragen möchte, hat es bei veganer Mode heute nicht mehr schwer. Die Modeindustrie hat längst den Bedarf erkannt und kommt der Nachfrage mit immer neuen und verbesserten Materialien nach. Mit diesem breit gefächerten Angebot ist es auch möglich, den Fokus auf Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren und Kunstfasern nur in Ausnahmefällen zu kaufen. Veganer wissen: Mit einem reinen Gewissen lässt sich Mode umso schöner tragen!

Titelbild: ©istock.com – Rohappy


The Author

Laura Seifert

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