Faire Frühlingsoutfits – nachhaltiges Shoppen

Ein Oberteil aus Rasen mit zwei sich schüttelnden Händen darauf

Das Frühjahr läutet traditionsgemäß den Wechsel der warmen Kleidung gegen solche aus leichten Stoffen und freundlichen Farben ein. Doch auch vor dem Einkauf einer neuen Garderobe sollte über Nachhaltigkeit und fairen Handel nachgedacht werden.

Je teurer desto fairer?

Die landläufige Meinung zum Fair Trade ist, dass teure Produkte auch fair gehandelt werden. Deshalb greifen verantwortungsbewusste Verbraucher gerne zu teurer und überteuerter Ware, ohne sich jedoch explizit über die Herstellung dieser Kleidungsstücke zu informieren. Es wird zu wenig hinterfragt, welche Bekleidung in welchem Land und zu welchen Arbeitsbedingungen hergestellt wird.

Dabei gibt es gut sichtbare Indikatoren, die auf schlechte Behandlung der Arbeiter und noch schlechtere Bezahlung hinweisen. Zunächst einmal wird ein Shirt, dass zum Dumpingpreis verkauft wird, kaum signalisieren, dass ein Arbeiter einen gerechten Lohn erhalten hat. Doch auch wenn das Shirt hochpreisig ist, gibt dies noch lange keine Garantie auf fairen Handel. Es gibt einige Online-Anbieter, die ein Sortiment fair gehandelter Kleidung anbieten.

Sind Markenartikel immer fair gehandelt?

Tatsächlich muss diese Frage klar verneint werden. Nur die wenigsten Anbieter im Hochpreissegment bieten Fair Trade Ware in ihrem Sortiment an. Mitunter ist es so, dass die Waren der Discounter in denselben Herstellungsstätten gefertigt werden, wie auch die des Markenanbieters.

Reiseratgeber

Je teurer desto besser?

Der Unterschied der Bekleidungsstücke liegt hier lediglich in der Wertigkeit der verarbeiteten Stoffe und Materialien. Keinesfalls gibt der Preis Ausschlag darüber, ob ein Arbeiter einen Mindestlohn erhalten hat, oder wie seine Arbeitsbedingungen im Allgemeinen sind.

 

Streng genommen kann davon ausgegangen werden, dass Label aus folgenden Ländern ein Hinweis auf schlechte Bezahlung und noch miesere Arbeitsbedingungen sind:

  • Bangladesch
  • Indien
  • China
  • Pakistan
  • Indonesien

Auch Lateinamerika produziert unter teilweise schlimmsten Bedingungen Bekleidung für die westliche Welt.

Europäische Produktionsstätten als Garant für Fair Trade?

Ein Irrglaube ist es, dass Kleidung mit europäischen Labeln ausschließlich dem Fair Trade unterliegen. Doch das Etikett trügt. Trägt ein Hemd ein italienisches Label, muss nicht davon ausgegangen werden, dass die Verarbeitung in Italien stattfand.

Es ist durchaus denkbar das lediglich ein Reißverschluss in Italien eingenäht wurde. Der Rest des Hemds kann sowohl in Bangladesch als auch in China hergestellt worden sein. Allein ein europäisches Herstellungsland gibt keinen Aufschluss über die tatsächliche Produktionsstätte von Kleidungsstücken. Geschickt nutzt hier die Kleidungsindustrie eine große Lücke in der Gesetzgebung.

Woran ist Fair Trade erkennbar?

Letztlich hat die Fair Trade Industrie einige wenige Label entwickelt, die auf den gerechten Handel hinweisen. Leider beziehen sich die bekanntesten Label nur darauf, dass beispielsweise ein im Herstellungsland angemessener Lohn bezahlt wird.

Dies ist in Bangladesch sehr wenig. Das Fair Trade Label für die Textilindustrie zeigt zumindest an, dass der Bauer die Rohstoffe angemessen bezahlt bekommt. Somit sind er und die Arbeiter auf seiner Plantage einigermaßen gerecht entlohnt.

Jedoch bezieht sich dieses Label nicht auf den Lohn der Textilverarbeiter. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Gespräche und Pläne, um einen fairen Handel in der Textilindustrie für den Verbraucher erkennbar und sichtbar zu machen. Doch bis heute gibt es noch keine zufriedenstellende Lösung.

Also hilft es beim Einkaufen nur, die Verkäuferinnen zu fragen, oder sich vorab im Internet über diverse Anbieter von fair gehandelter Bekleidung zu informieren. Doch auch das Thema Nachhaltigkeit wird beim Kauf von Bekleidung großgeschrieben. Mehr und mehr sogenannte Kleiderzirkel verkaufen zu günstigen Preisen gut erhaltene und bereits getragene Ware. Dabei wird nicht nur der Geldbeutel geschont, sondern auch die Rohstoffe.

Titelbild: ©istock.com – Petmal


The Author

Laura Seifert

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