Vor fast 75 Jahren wurden die ersten Vorläufermodelle der heutigen Bomberjacke entwickelt. Doch inzwischen ist aus der multifunktionalen Arbeitskleidung für Piloten ein modisches Kultobjekt für Männer und Frauen entstanden.
Die frühen Bomberjacken, auch Flieger- oder Pilotenjacken genannt, wurden in den 1930ern und 1940ern bei der Luftwaffe der USA, aber auch bei den Piloten der europäischen Alliierten eingeführt. Ursprünglich aus festem Pferdeleder mit Satinfutter gefertigt, wiesen sie noch keine große Ähnlichkeit mit den heute bekannten Blousons auf. Aus praktischen Gründen wichen bald die Fellabschlüsse an Hals, Ärmel und Taille den anschmiegsamen Strickbündchen, und Knöpfe wurden durch Reißverschlüsse ersetzt. Bei Kriegsende war beim US-Militär eine Pilotenjacke aus Flight-Nylon üblich, der Ende der 1950er-Jahre das Modell MA-1 folgte. Dieses Jackenmodell, ebenfalls aus Nylon, jedoch mit Schubtaschen und orangem Innenfutter, ist zum Symbol vieler Generationen geworden und steht für Männlichkeit, Mut und Freiheit. Als beliebtes Kleidungsstück in den USA wird die Bomberjacke schließlich auch von Soldaten und Polizisten getragen, zudem schwappte der Trend ins zivile Leben über. Kleine Angebotsmengen der Jacke, nur auf dem Schwarzmarkt zu erstehen, erreichten nach dem Krieg auch Deutschland.
Das Phänomen Bomberjacke ist aus dem Alltag nicht mehr fortzudenken. Unkonventionelle Stars wie früher James Dean und aktuell Johnny Depp sind genau wie Tom Cruise Vorbilder, wenn es um das Tragen dieses strapazierfähigen Blousons geht. In der zivilen Luftfahrt, in Fliegervereinen, aber auch in der Freizeitmode steht die Pilotenjacke hoch im Kurs. Hervorragend lässt sich die Bomberjacke bei Außentemperaturen von – 10° bis + 10° Celsius tragen, ist also für alle Jahreszeiten geeignet. Das Nylon liegt leicht am Körper, ist windabweisend und angenehm wärmend. Viele Varianten sind mittlerweile auf dem Markt anzutreffen. Einige Modelle bestehen aus Rinds- oder Schafleder, sind mit Teddyfutter oder Lammfell abgefüttert. Variabel sind auch die Taschenformen und -größen, und vielleicht zieren Schulterriegel oder Drucke die Jacke. Nicht mehr nur in Blau oder Grün, sondern auch in Grau, Schwarz, Braun oder Camouflage können sich modische Fliegerjacken präsentieren. Klassisch zu Jeans und Turnschuhen getragen, machen sie einen lässigen Eindruck. Besonders bei Frauen gelten Bomberjacken neuerdings wieder als Trend: Die Jacken fürs weibliche Geschlecht bestechen durch glänzende Optik und raffinierte Schnittführung. Oft verschönern Strickärmel oder Kapuzen die Bomberjacken, aber auch im Original sehen sie wunderschön zu einem zarten Kleid oder sexy zu engen Hosen aus.
Ursprünglich als rein militärisches Kleidungsstück vorgesehen, hat die Bomberjacke längst auch alle zivilen Herzen im Sturm erobert. Durch ihr zeitloses Äußeres begeistert die bequeme und unverwüstliche Jacke noch nach vielen Jahrzehnten Männer wie Frauen.
Bildquelle: © Cristiano_Palazzini – Fotolia.com
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