Laut einer Umfrage gehen fast 50 Prozent der deutschen Frauen nie ungeschminkt aus dem Haus, denn Schminken stärkt das Selbstvertrauen. Doch wie sehr schadet das tägliche Ritual mit Lippenstift,Wimperntusche und Co der Gesundheit?
Wenn es ums Aussehen geht, trägt so manche Frau gerne mal etwas dicker auf. Immerhin verbraucht eine Frau im laufe ihres Lebens durchschnittlich um die drei Kilogramm Lippenstift. Doch manchmal kann das erhebliche Hautprobleme zur Folge haben. Insbesondere, wenn sich die Haut aufgrund massiv aufgetragener Schminke nicht regenerieren kann. Es entstehen Ausschlag und juckende Hautirritationen, die in der Medizin als „Periorale Dermatitis“ oder auch „Stewardessenkrankheit“ bezeichnet wird.
Hier hilft in der Regel nur noch eine dermatologische Therapie. Daher stellt sich die Frage, ob Make-up generell gesundheitsschädlich ist. Was ist daran an Spüchen wie:“ Make-up setzt die Poren zu“, „Schminke lässt die Haut nicht atmen“ oder „Make-up verursacht Falten im Gesicht“ ?
Sicherlich schadet, wer jahrelang beim Schminken zu dick aufträgt, auf Dauer der Gesundheit. Viele Hautprobleme entstehen durch falsche Anwendung. Aber vieileicht liegt das Problem ganz wo anders? Laut Aussage der Experten vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) enthalten rund ein Drittel der Kosmetika hormonell wirkende Substanzen wie Parabene. Dabei handelt es sich um einen Inhaltsstoff, der in der Wissenschaft und der Medizin kontrovers diskutiert wird.
Umstritten ist unter anderem, ob Wirkstoffe wie Parabene, krebserregend sind. Zumindest müssen sich die Hersteller bei der Verwendung solcher Stoffe, zum Beispiel zu Konservierungszwecken, an bestimme Grenzwerte halten daher kann von einer generellen Gefährdung der Gesundheit durch Inhaltsstoffe nicht ausgegangen werden. Kritikern genügt das allerdings nicht, denn nach deren Auffassung sind dieselben Inhaltsstoffe auch in anderen Dingen des täglichen Lebens, wie Duschvorhänge und Plastikflaschen, vorhanden, die dann einen Art Hormoncocktail bilden könnten.
Hört sich seltsam an, ist es auch. Immerhin hat das Institut für Risikobewertung (BfR) die Verarbeitung von hormonell wirkende Substanzen wie Parabene für unbedenklich erklärt, sofern die vorgegebenen Richtwerte eingehalten werden.
Generell kann davon ausgegangen werden, dass die in Deutschland erhältlichen Make-up Produkte nicht gefährlich sind. Zwar kann es vereinzelt bei einigen Verbrauchern zu allergischen Reaktionen kommen, diese klingen in der Regel nach dem Absetzen beziehungsweise Austausch der Kosmetik schnell wieder. Wer den Überblick behalten will, hat es schwer. Mittlerweile werden von der Kosmetikindustrie rund 10.000 verschiedene Wirkstoffe verarbeitet.
Der meist von Schminkmuffel gerne verwendete Satz : „Make-up schadet der Gesundheit“ hat sich als nicht richtig erwiesen. Wer ein dem Hauttyp entsprechendes Make-up verwendet, nicht all zu dick aufträgt und vor allem das Abschminken nicht vergisst, kann der Haut keinen Schaden zufügen.
Titelbild: © istock.com – heckmannoleg
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